Startablauf und die Bedienung der Instrumente ?

#1 von SAK , 04.11.2009 09:30

Hallo Roman,

danke nochmal für dein tolles Feedback bei der letzten Frage.
Ich möchte die Möglichkeit dir eine Frage stellen zu können gleich noch einmal nutzen.

Es geht um den Start wo ich irgendwie immer leicht auf dem Schlauch stehe.

Bisher bin ich immer wie folgt verfahren:

Ich habe mir die Route im FMC eingestellt, die Klappenstellung, die Temperatur, und die V1, VR, V2 per FMC ausrechnen lassen. Was ja glaub ich ein zusammenspiel der Temperatur, des Startgewichts, und der Runway länge ist. Dann habe ich die Hdg im MCP des 1. Waypoints oder des ersten fix Punkts der departure Route eingestellt, desweiteren die VR im MCP übertragen und abschließend die Transition altitude im MCP übernommen.

Mit diesen Werten stehe ich nun auf der Runway, Tower: "Clear for takeoff" nun mach ich die Landescheinwerfer an, die Strobes den Transponder und gebe Schub auf 40% N1 um Vibrationen gering wie möglich zuhalten. Wenn die Triebwerke bei 40 % N1 angekommen sind schalte ich die ToGa ein. Jetzt gibt die Maschine also Schub bis zur grünen Makierung N1 im EICAS. Aber nach kurzer Zeit nach dem abheben kommt auch schon mein Problem, wenn ich N1 im MCP lasse ist der Schub so hoch das ich schnell über 250 Ktn komme, was unter 10.000 Fuß ja nicht erlaubt ist. Wenn nun das MCP umschaltet auf "Speed" dann ist ja noch 146 Ktn eingestellt VR vom Start ? Das ist ja dann auch zu wenig.

Kannst du mir vieleicht mal genau erklären wie der Start mit der ToGa genau abläuft und was meine Fehler dabei sind ?

Weil ich selber habe meist das Problem das ich dann entweder zu schnell bin, oder zu langsam ? Oder ist es so, das man einfach im MCP wenn das System auf Speed stellt, die Geschwindigkeit erhöhen muß ? Was dann aber auch "komplex" wäre weil es bei mir immer in der heißen Startphase passiert wo ich auf andere Sachen mehr schaue. Oder muß ich im FMC was Programmieren eingeben was ich vergessen habe ?

Ja irgendwie sehr verworren und viele Fragen in einer .... Ich hoffe du steigst da durch und kannst mir da ein paar Tipps geben.

Ich freu mich auf eine Antwort von Dir

freundlichst

Sascha

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RE: Startablauf und die Bedienung der Instrumente ?

#2 von Roman , 04.11.2009 22:48

Stimmt. Die Speeds sind abhängig vom Gewicht des Fliegers und den atmosphärischen Bedingungen (Temperatur,Luftdruck) und natürlich der verfügbaren Bahnlänge. Der schlechteste Fall ist hier geringer Luftdruck, hohe Temperatur und dann noch ne kurze Bahn. Durch die hohe Temperatur und den tiefen Luftdruck ist die Luftdichte geringer und dadurch können die Triebwerke nicht so viel Leistung produzieren. Evtl zu wenig für die gegebene Bahnlänge. Die V1 wird so berechnet, dass die Distanz, die du brauchst um dahin zu beschleunigen und die die dahinter zum Abbremsen im Fall eines Startabbruchs möglichst gleich ist. Du also bei einer langen Bahn ne höhere Geschwindigkeit hast bei der du in die Luft gehst um auch mehr Auftrieb anliegen zu haben und dadurch wiederum bessere Steigraten zu haben.
Was aber im MCP eingestellt wird ist die V2, bei der Altitude kommt die erste freigegebene Höhe (steht auf der Departure-Karte, in CGN z.B. 5000ft) und beim Heading kommt das Runwayheading, also die Bahnausrichtung.
Dazu drückst du am Boden schon LNAV. Das wird dann kurz nachdem du in die Luft gegangen bist aktiv und du hast eine FMC-Routenführung.

Auf 40% schiebst du vor, damit du überprüfen kannst, dass die Triebwerke synchron hochlaufen und du keinen asymetrischen Schub hast. Dann drückst du TOGA und der Flightdirector erscheint im TOGA-Mode, der Autothrottle schiebt das Gas vor auf die Startleistung, die du auch auf der Takeoff-Page findest.
Normalerweise drückst du dann bei 1500ft Radio N1. Der Autothrottle nimmt das Gas raus auf den eingestellten Climbthrust. Den findest du auf der Climb-Page. Da steht auch CLB-1 oder -2 daneben. Dann bei 3000 ft über dem Flughafen drehst du die Speed auf die UP-Speed und der Flieger beschleunigt, du fährst die Klappen ein. Sind die Klappen eingefahren drückst du VNAV
(Inzwischen gibt es aber auch Flieger mit ner Auto-N1-Funktion und du kannst am Boden schon VNAV und LNAV drücken)
Warum dein Simulator da so schnell wird, weiss ich auch nicht. Wenn du den Flightdirector eingeschaltet hast, dann musst du das Kreuz ja nur in der Mitte halten und alles wird von dem dargestellt, so wie’s sein sollte. Sprich er gibt dir die Pitch vor um die Geschwindigkeit zu halten und der Autothrottle gibt den entsprechenden Schub.

 
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RE: Startablauf und die Bedienung der Instrumente ?

#3 von SAK , 05.11.2009 17:37

Hi Roman,

danke das Du dir erneut die Zeit genommen hast mir das ganze zu erklären. Du hast dass sehr Verständlich gemacht und ich habe wieder mal was dazu gelernt. Zum Beispiel das man die V2 im MCP einträgt :)

Danke dafür!

Das mit der zu hohen Geschwindigkeit konnte Gerd mir erläutern, es hing damit zusammen das ich die falsche clb rate ausgewählt habe in Verbindung mit dem Flughafen und deren Gegebenheiten und somit konnte ich die Lienen des Flight Directors nicht in Einklang bringen.

Alle Probleme beim Start ausgeräumt :-)

Danke


freundlichst

Sascha

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RE: Startablauf und die Bedienung der Instrumente ?

#4 von Gerd/FH-MAC , 05.11.2009 18:17

oooops... naja, Ich kann nur das weitergeben, was Roman mir mal erklärt, bzw. gezeigt hat. Wir haben schon einige Flüge zusammen "absolviert", bei denen er der FOF war und ich "Captain" sein durfte. Er hat in den FMC Dinge einprogrammiert, von denen wußte ich garnicht, daß es sie gibt. Gerade beim Departure hat er sich sichtlich "zu Hause" auf dem FMC der PMDG gefühlt. Genau da hat er das gemacht, was er unten geantwortet hat. Ich konnte nur mit den Ohren schlackern wie schnell er das da "reinhämmert". Während der TO-Phase kam immer der Hinweis...."schön auf´s PFD schauen und die Linien in der Mitte halten. Dann klapp´t´s auch mi´m Take Off."(Schade, man bekommt dann garnicht die schöne Scenery mit) Ich kann das nur bestätigen. Wenn du also die Linien des FD schön in der Mitte hältst, kannst du sehen wie der Autothrottle die Speed auf der V2 hält. Probiers..... es geht wirklich.
Und das Schöne ist, wenn man es so macht, kommt das Ganze der Realität noch ein Stückchen näher.
Werde jetzt auch noch ein bissle probieren. hast mich angesteckt.... Sascha!

@Roman: Hi, ich bin begeistert mit welcher "Speed" du hier bei uns im Forum ´ran gehst. Vielen Dank dafür.Wenn ich sehe, zu welchen Zeiten du manchmal die Fragen beantwortest, dann frag ich mich...."was machst du eigentlich nachts"




Herzlichst
Gerd

 
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RE: Startablauf und die Bedienung der Instrumente ?

#5 von Roman , 05.11.2009 23:05

Hey Gerd!

Was ich nachts mache? Na mich hier rumtummeln..... ;-)
Nee. Quatsch. Mach das dann halt, wenn ich nach Haus komm und auch wenn ich müde bin, brauch ich schonmal 'n bißchen Zeit zum zur Ruhe kommen.

@Sascha:
Gern geschehen. Ist halt doch ein wenig komplexer als man so denkt, was?!
Sind viele Kleinigkeiten, auf die es nachher ankommt.

 
Roman
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RE: Startablauf und die Bedienung der Instrumente ?

#6 von SAK , 06.11.2009 15:39

Hi Roman,

da hast du Recht :) ich mach das ganze jetzt etwa 1 Jahr lang und der Gerd hat mir auch schon unzählige male geholfen.
Ich dachte eigentlich das ich das ganze jetzt schon ganz gut drauf habe, aber ich muß immer wieder feststellen das es tausende Kleinigkeiten gibt auf die man achten muß. Naja aber eben diese ganzen "Kleinigkeiten", arbeite ich sehr gerne auf um dann alles so "real" wie möglich zu machen. Das macht für mich den Reiz dann auch aus.

Also besten Dank bis dahin

freundlichst

Sascha

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